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von Uwe Leiterer
Fast überall in der Umwelt lässt sich Mikroplastik nachweisen, also Kunststoffpartikel mit einer Größe von weniger als fünf Millimetern. Am schlimmsten trifft es offenbar die Meere: 2013 wurde auf der Nordseeinsel Juist in allen untersuchten Muscheln und Austern Mikroplastik gefunden. Plastikteile wurden auch in Kegelrobben und Schweinswalen nachgewiesen, sowie im Kot und in den Speiballen von Seemöwen und Seehunden.
In die Meere gelangen unterschiedliche große Kunststoffe:
In Kosmetikartikeln wie Duschgel, Shampoo, Seife, Creme, Peeling und Lotion setzen viele Hersteller Mikroplastik ein. Die Produkte erhalten dadurch bestimmte Eigenschaften. Beispiele:
Für die Hersteller ist es offenbar lukrativ, günstige Plastikzusätze zu verwenden. Sie können dadurch die Produktionskosten senken. Die Substanzen wurden von der chemischen Industrie in den vergangenen Jahrzehnten eingeführt und ersetzen andere, meist marginal teurere Substanzen, zum Beispiel den feinen Sand in Peelings. Die Partikel landen über die Abflüsse von Waschbecken und Badewannen in die Kanalisation und schließlich in die Meere.
In Großbritannien und Kanada ist Mikroplastik in Kosmetikartikeln inzwischen verboten. In den USA dürfen solche Produkte ab dem 1. Juli 2018 nicht mehr verkauft werden. In Deutschland haben die Hersteller Unilever, L’Oréal (Marke: The Body Shop) und Johnson & Johnson angekündigt, bis 2015 aus der Verwendung von Mikroplastik auszusteigen. Procter & Gamble wollte 2017 folgen. Doch auch heute noch enthalten die Produkte dieser und anderer Hersteller Mikroplastik. Das zeigt eine Liste des BUND.
Die chemisch hergestellten Plastikzusätze können Verbraucher an folgenden Bezeichnungen in der Liste der Inhaltsstoffe erkennen: